Carolin Schäufele hat vor fünf Jahren gegründet, die Wirtschafts- und Karriereplattform SHE works!, die sich an Frauen richtet. Sie publiziert Nachrichten, Informationen, Events und Netzwerke, alles was sie finden kann und sich an ihre Zielgruppe richtet: Unternehmerinnen, Gründerinnen, Frauen in Führungspositionen und Angestellte. Alle viertel Jahr gibt sie mit ihrem Team ein e-Magazin heraus, das jede*r kostenlos lesen kann.
Sie sind Herausgeberin des Online-Magazins „SHE works!“ Was machen Sie genau?
Ich habe vor fünf Jahren gemeinsam mit einer Co-Founderin die Online-Plattform SHE works! ins Leben gerufen, die jeden Tag aktuelle Nachrichten, Infos, Termine veröffentlicht, die für Unternehmerinnen, Gründerinnen und Frauen in Führungspositionen bzw. Festanstellungen interessant sind. Alle drei Monate geben wir ein e-Magazin heraus, dass sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten zum Thema Wirtschaft und Karriere auseinandersetzt. Neben dem Titelthema gibt es noch zahlreiche interessante Themen zu Recht, Marketing, Personal, Digitalisierung und wir haben Buchempfehlungen und Veranstaltungshinweise im Heft, momentan allerdings nur digitale Events ????
Sie haben sich 2014 selbstständig gemacht. Was war das Herausforderndste in der Gründungszeit?
Ganz klar: Finanzmittel zu bekommen. Was gleich vorweg nicht geklappt hat. Wir haben die unterschiedlichsten Stellen angefragt und haben die unterschiedlichsten Antworten bekommen. Einmal waren wir mit unserer Planung schon zu weit, sodass ein Gründungszuschuss nicht mehr möglich sei, andere haben kein Potenzial in der Idee gesehen, Bei einem Kreditangebot des Landes wurden wir aufgefordert, das Guthaben und die Gehälter unserer Ehemänner anzugeben. Das hat uns so verärgert, dass wir ausschließlich mit Eigenkapital gearbeitet haben.
Hatten Sie Unterstützungsangebote während der Unternehmensgründung in Anspruch genommen?
Ja, wir hatten eine sehr gute Beratung bei Mobil!
Wohin hat sich Ihr Unternehmen bis heute entwickelt?
Meine Co-Founderin ist vor eineinhalb Jahren wegen Burn-out ausgestiegen. Seitdem habe ich das SHE-works-Team auf vier Frauen aufgestockt, die in unterschiedlichen Aufgabenbereichen tätig sind. Wir haben uns ein wenig anders aufgestellt und sind aktuell dabei, über die Grenzen von Deutschland gesehen zu werden. Es kommen immer mehr Anfragen aus der Schweiz und Österreich.
Das Team von SHE works! besteht ausschließlich aus Frauen. Frauen gründen heute immer noch seltener ein Unternehmen als Männer. Was sind Ihre Erfahrungen als Unternehmerin?
Gründerinnen sind immer sehr vorsichtig und haben einen unglaublichen Anspruch auf Perfektion. Da ist alles bis ins Detail geplant. Viele gehen erst mit ihrer Idee nach draußen, wenn alles fertig ist. Meiner Meinung nach viel zu spät! Wir sind damals mit einer Visitenkarte auf einen großen Event der Bundesgründerinnenagentur nach Berlin gefahren, haben die Kärtchen verteilt und gefragt, was die Teilnehmer*innen von unserer Idee einer Wirtschafts- und Karriereplattform für Frauen halten. Am Ende des Tages hatten wir nur positive Reaktionen und erste Kontakte. Und damit haben wir dann richtig angefangen und den Programmierer gebeten, die Website aufzusetzen.
Frauen sollten mehr Mut haben, sich trauen und viel mehr auf sich vertrauen! Sich vor allem nicht einschüchtern lassen. Was sicher manches Mal leichter gesagt als getan ist…
Durch die Corona-Beschränkungen sind viele Selbstständige mit großen Herausforderungen konfrontiert. Was war für Sie schwierig in dieser Zeit?
Wir mussten ganz schnell umdenken, um die entsprechenden Arbeitsbereiche auch aus dem Homeoffice bedienen zu können. Wir haben digitale Tools, die wir vorher nur in Ansätzen genutzt haben, sehr schnell in unseren Arbeitsalltag implementiert und kommen so ganz gut zurecht.
Gibt es neue Projekte, die durch die Veränderungen entstanden sind?
Eigentlich nicht. Wir haben nur einen unglaublichen Anstieg von Nachfragen nach Kooperationen und Werbung. Viele haben verstanden, dass wir uns mehr auf das Digitale konzentrieren sollten. Und davon profitieren wir von SHE works!.
Gibt es einen Tipp, den Sie Gründerinnen in der aktuellen Situation mitgeben möchten?
Klingt mittlerweile recht abgedroschen, aber seht die Krise als Chance! Es bieten sich ganz andere Möglichkeiten, die uns auf einen neuen Weg führen. Wir haben die Zeit auch genutzt, um einfach mal einige Bereiche zu hinterfragen und neu aufzustellen.
Und bitte keine Angst vor der Digitalisierung haben! Dieser Weg bietet so unglaublich viele Möglichkeiten, die wir zusätzlich nutzen können.