Berufstätige Frauen wollen nach der Geburt ihres Kindes meist zurück in den Job. Heutzutage schneller als noch vor 15 Jahren. Nach Angaben des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung nehmen frischgebackene Mütter nun eher ein bis zwei Jahre Elternzeit. 2007 waren es noch vermehrt drei Jahre. Doch auch, wenn Frauen schneller wieder zurückkehren wollen, stehen sie immer wieder großen Herausforderungen gegenüber.
Eine Umfrage in der Instagram-Community von Löwenzahn Organics hat ergeben, dass der Wiedereinstieg in ihr Berufsleben bei 76 % der Mütter nicht ihren Vorstellungen entsprach. Die Gründe sind zum Beispiel fehlende Flexibilität oder fehlendes Verständnis von Arbeitgeberseite. Aber auch der Support aus dem privaten Umfeld sind ein relevanter Faktor: Frauen, die Unterstützung und Zuspruch aus ihrem sozialen Umfeld bekommen, fällt der Wiedereinstieg leichter – das hat die Universität Zürich1 herausgefunden. Die Vereinbarkeit von Job und Familie muss in Unternehmen und in der Politik stärker priorisiert werden. Mit gutem Beispiel geht Löwenzahn Organics voran: Im Team arbeiten überdurchschnittlich viele Mütter, die sich gegenseitig unterstützen. „Wir sitzen alle in einem Boot“, sagt Magda Tuffentsammer, Mutter eines zweijährigen Sohnes und Head of Marketing bei Löwenzahn Organics. „Wir kennen alle die Anrufe von der Kita. Wir haben Verständnis füreinander, greifen uns unter die Arme, wenn mal ein Kind früher abgeholt oder zu Hause betreut werden muss. Kinder sind Teil unseres Lebens.“ Löwenzahn Organics bietet seinen Mitarbeiter:innen Teilzeit Optionen sowie flexible Arbeitszeiten und –orte, um die Arbeit mit Kind möglichst gut zu meistern. Neben Kinderkrankentagen bietet das Unternehmen eine flexible Termingestaltung an, sodass Familien ihren Fürsorgepflichten nachgehen können.
Mama werden: Noch viel zu oft Karriere-Killer
Die Entscheidung von Frauen, Mutter zu werden, darf für sie nicht zum Nachteil werden – oder anders gesagt: Kinderkriegen darf kein berufliches Risiko sein. In der Realität ist aber noch immer die sogenannte „Motherhood Wage Penalty“ vorherrschend. So bezeichnet die Fachwelt die „mutterschaftsbedingte“ Lohneinbußen. Kindbedingte Pausen führen zur Entwertung von angesammelten Wissen und Fähigkeiten2. Unabhängig vom gesetzlichen Mutterschutz, treffen noch immer viele werdende Eltern die Entscheidung, wer in Elternzeit geht, aus finanzieller Sicht. So übernehmen auch heute noch eher die Mütter den Großteil der Care-Arbeit, um später – meist in Teilzeit – wieder in den beruflichen Alltag zurückzukehren.
„Solange die 50/50-Elternzeit nicht die Norm ist, wird sich nichts an der Benachteiligung von Müttern in der Arbeitswelt ändern“, sagt Alice Mrongovius, eine der Geschäftsführerinnen von Löwenzahn Organics und Mutter eines Sohnes. Gemeinsam mit Liz Sauer Williamson führt sie Löwenzahn Organics und lebt die gesellschaftliche Veränderung in ihrer eigenen Firma, die beide Frauen auch von anderen Unternehmen sehen wollen. Es ist okay, spontan sein Kind aus der Betreuung abzuholen und normal, wenn ein Kind bei einer Online-Besprechung dabei ist. Kein:e Mitarbeiter:in muss so tun, als gebe es keine Betreuungspflicht.
Alice Mrongovius selbst ist 8 Wochen nach der Geburt ihres Sohnes wieder arbeiten gegangen. Gemeinsam mit dem Vater ihres Sohnes hat sie 12 Monate Elternzeit 50/50 aufgeteilt. Eine solch gleichberechtigte Aufteilung ist nicht die Regel und stellte auch Alice vor Herausforderungen, die sie mit Flexibilität und Humor zu akzeptieren lernte. Gemeinsam mit Liz fordert sie ein gesellschaftliches Umdenken, das von der Politik angetrieben wird. Beide ermutigen Frauen, über ihre Erfahrungen, als Mutter in den Job zurückzukehren, zu sprechen, sowie Unterstützung und Gleichberechtigung einzufordern und akzeptieren, dass ständig etwas nicht klappt.
Drei Tipps von uns für dich:
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Finde Unternehmen und Vorgesetzte, die zu dir passen. Geh offen mit deinen Vorstellungen und Wünschen um. Bereits im Vorstellungsgespräch zeigen gezielt eingeforderte Informationen, ob ein Unternehmen Familien unterstützt.
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So vielen Frauen geht es ähnlich: Nur, wenn wir uns gegenseitig unterstützen und (be-)fördern, können wir erfolgreich sein.
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Sei offen und selbstbewusst: Kinderbetreuung ist nicht nur Aufgabe der Mutter. Sprich frühzeitig mit deinem Partner über das Thema Gleichberechtigung und die Aufteilung von Care Arbeit.