In einer gemeinsamen Erklärung wollen sich die EU-Mitgliedsstaaten unter anderem verpflichten, Gründungen EU-weit innerhalb von 24 Stunden zu ermöglichen. Deutschland möchte sich auf Veranlassung des Bundesjustizministeriums an dieser Initiative nicht beteiligen und am bestehenden, aufwändigen Verfahren festhalten.
Dazu erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg: „Zu einer Startup-Nation gehört, dass man möglichst einfach gründen kann. Kaum ein politisches Programm zur Startup-Förderung kommt ohne das Versprechen von Bürokratieabbau aus. Nur wenn es konkret wird, will man davon nichts mehr wissen. Während die anderen EU-Länder anstreben, dass ein Start-up künftig in 24 Stunden gegründet sein kann, will Deutschland am alten und auch teuren Verfahren festhalten – und die Gründerinnen und Gründer zum Notar schicken und wochenlang auf die notwendigen Unterlagen warten lassen. Dahinter steckt ein Irrglauben: Nur weil etwas lange dauert, wird es nicht sorgfältiger geprüft oder qualitativ besser. Wenn Verwaltungsprozesse wie die Startup-Gründung komplett digitalisiert werden, dann können sie gleichermaßen schnell und kostengünstig sein, ohne auf Sicherheit zu verzichten. Unser Anspruch muss sein, eine Vorreiterrolle in Europa einzunehmen, gerade auch was die Effizienz von Digitalität von Gründungsprozessen angeht. Im Bremserhäuschen fährt es sich schlecht. Wir brauchen mehr Pragmatik und weniger Prinzipienreiterei in der Startup-Politik.“