Wir leben in einer Welt der Selbstverwirklichung. Alles scheint möglich: Karriere, Reichtum, ewige Jugend und persönliche Zufriedenheit – natürlich 24/7. Jedoch ist diese Persönlichkeitshochglanz-Politur nicht nur möglich, sie wird teils sogar erwartet, gar eingefordert. Gerade Frauen erfahren diese schier endlose Liste an Ansprüchen und Erwartungen: Sie sollen Mutter sein, Hausfrau, Karriere machen, Geliebte und beste Freundin – und dabei natürlich auch noch umwerfend aussehen und den Schönheitsidealen entsprechen. Wunderbar beschrieben in einem kurzen Video-Clip von Florian Schroeder im Rahmen einer NDR Talkshow.

Diese gesellschaftlichen Erwartungen machen wir uns leider auch noch zu eigen. Wir strampeln und rennen, um den Anforderungen, die wir und andere an uns stellen, auch gerecht zu werden.

Ich ertappe mich selbst dabei, dass ich denke, dass das, was ich täglich tue, vielleicht nicht genug ist. Aber: Für wen nicht genug?
Müssen wir nicht langsam mal dahin kommen, dass wir innehalten, und überlegen, was WIR

SELBST wollen und damit dem gesellschaftlichen Drang und Zwang der Selbstoptimierung Einhalt gebieten und nicht versuchen, die beste Version von uns selbst zu werden, wie Carolin Fest in ihrem Artikel (Seite 10) geschrieben hat. Und müssen wir nicht besser auf uns aufpassen, nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen? Wie zum Beispiel die Mittagspause mal nicht durchzuarbeiten, um einen guten Eindruck zu machen, sondern mal kurz an die Luft gehen und wirklich zur Ruhe zu kommen (richtig gute Tipps gibt Dana Rotter auf Seite 28).

Ehrgeizig zu sein und die selbst gesteckten Ziele erreichen zu wollen, ist wunderbar! Aber auch hier gilt die alte Weisheit: Weniger ist manchmal mehr.

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