Wie kamst Du auf die Idee, ein Coworking Space in Heilbad Heiligenstadt zu gründen?
Ich komme aus Costa Rica und habe dort lange remote gearbeitet. Dabei ist mir zu Hause schon
etwas die Decke auf den Kopf gefallen und ich habe mir, ohne das Konzept eigentlich zu kennen,
einen Ort gewünscht, an dem ich konzentriert arbeiten kann, aber trotzdem nicht alleine
bin. Vor allem der Austausch mit anderen Branchen ist mir schon immer wichtig gewesen.
Als ich wegen meines Studiums und der Liebe nach Deutschland kam, habe ich in Münster
Co-Working-Spaces kennengelernt und war erstaunt, wie inspirierend diese Orte sein können.
2019 sind wir ins Eichsfeld gezogen, eine sehr schöne Region mit einem hohen Freizeitwert,
aber uns hat ein Ort gefehlt, an dem Menschen die digitalaffin sind oder ein Projekt vorantreiben
wollen, zusammenkommen können.
2020, in der Coronazeit, fielen viele Formate meines Studiums aus, sodass mein Mann mich
motivierte, an einem Existenzgründungsprogramm teilzunehmen. So kam das ganze Projekt
ins Rollen.
Wie kam es dann zur Vereinsgründung?
Über das Regionalmanagement haben wir andere Menschen kennengelernt, die mal mit dem
Gedanken und dem Konzept gespielt haben. So sind wir zum heutigen Ort, eine denkmalgeschützte
alte Druckhalle im Zentrum von Heiligenstadt, gekommen. Daher hat ein Verein als
Gesellschaftsform für uns Sinn gemacht. Zudem machen wir das nebenberuflich, da der Ort
einfach zu klein ist, um ausreichend Umsatz für eine Stelle zu schaffen.
Was sind noch die weiteren Ziele?
Durch einen kleinen Businessplan haben wir gesehen, dass der Co-Working-Space kostendeckend
zu betreiben ist, wirklich vergrößern könnte man erst, wenn man den Standort Heiligenstadt
vergrößert oder neue Standorte eröffnet. Interessierte Mitglieder aus Leinefelde
oder Dingelstädt haben wir bereits, aber wir müssen erstmal das Thema weiter etablieren, da
es im ländlichen Raum doch noch sehr unbekannt ist.
Was gibt es besonders für Existenzgründer*innen in Eurem Co-Working-Space?
Menschen mit Ideen lagen uns von Anfang an am Herzen und viele unserer Vereinsmitglieder
sind selbstständig. Über das Programm „UP THÜRINGEN“ wollen wir das Gründungsökosystem
in Thüringen stärken, um mehr Menschen zu ermutigen, den Schritt in die Selbstständigkeit
zu wagen oder ein Start-up zu gründen. Coworking Eichsfeld ist von November 2022 bis
Februar 2023 der sogenannte „UP.Spot“, also der Ort, auf dem der Fokus liegt. In der Zeit
werden wir verschiedene Veranstaltungen für Gründerinnen und Gründer anbieten können.
Zudem kann man von geförderten Arbeitsplätzen und Mentoren profitieren.