In den letzten Jahren ist das Thema Gender Pay Gap immer mehr in den Fokus gerückt. Der Gender Pay Gap beschreibt die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern, die in vielen Ländern nach wie vor besteht. Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer für die gleiche Arbeit und haben zudem oft schlechtere Karrierechancen. Jedoch zeichnen sich auch positive Entwicklungen ab. Immer mehr Länder setzen sich für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein und ergreifen konkrete Maßnahmen, um den Gender Pay Gap zu reduzieren.
Am 7. März 2023 war Equal Pay Day
Im vergangenen Jahr betrug der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen in Deutschland 18 Prozent. Diese Differenz beim Einkommen wird auch als unbereinigter Gender Pay Gap bezeichnet. Um auf diese Ungleichheit aufmerksam zu machen, fand am 7. März 2023 der Equal Pay Day statt. Dabei handelt es sich um einen Aktionstag, der aufzeigen soll, wie lange Frauen von Jahresbeginn an länger arbeiten müssen, um den gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit zu erhalten. Anhand des Equal Pay Days wird deutlich, wie weit Frauen noch davon entfernt sind, eine den männlichen Kollegen gleichwertige Entlohnung für ihre Arbeit zu erhalten. Näheres dazu gibt es auf rightmart.de zum Nachlesen.
Betroffene Frauen sind aber nicht gänzlich machtlos dieser Ungerechtigkeit ausgesetzt. Denn in Deutschland trat im Juli 2017 das Gesetz zur Förderung der Transparenz von Entgeltstrukturen in Kraft. Mithilfe des Gesetzes haben Beschäftigte in der Praxis das Recht auf einen individuellen Auskunftsanspruch. Zudem können Arbeitgeber dazu aufgefordert werden, betriebliche Prüfverfahren durchzuführen und einen Bericht über die innerbetriebliche Gleichstellung und Entgeltgleichheit zu erstellen.
Gender Pay Gap – sichtbares Zeichen für Ungleichheit zwischen Mann und Frau
Der Gender Pay Gap ist ein statistisches Maß, das die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Durchschnittseinkommen von Frauen und Männern in einer bestimmten Region, einem Land oder einer Branche beschreibt. Er wird üblicherweise als prozentualer Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Brutto-Stundenlohn oder Jahresgehalt von Männern und Frauen ausgedrückt. Es gibt mehrere Faktoren, die zum Gender Pay Gap beitragen.
Einer der wichtigsten ist die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung. Frauen sind häufig in Berufen und Branchen tätig, die traditionell als „Frauenberufe“ angesehen werden, wie zum Beispiel in der Pflege, Erziehung oder im Einzelhandel. Diese Berufe sind oft schlechter bezahlt als Berufe, die als „Männerberufe“ angesehen werden, wie zum Beispiel in der IT oder im Ingenieurwesen. Ein weiterer Faktor ist die Diskriminierung von Frauen am Arbeitsplatz. Frauen werden oft bei der Einstellung, Beförderung oder Gehaltsverhandlungen benachteiligt oder übergangen.
Darüber hinaus können Frauen auch aufgrund von Mutterschaft oder Elternzeit Nachteile im Beruf haben. Zudem gibt es häufig ungleiche Karrierechancen zwischen Männern und Frauen, was dazu führt, dass Männer schneller in höhere Gehaltsstufen aufsteigen. Arbeitszeit-Unterschiede können ebenfalls eine Rolle spielen. Frauen arbeiten oft in Teilzeit oder in flexiblen Arbeitsmodellen, um familiäre und unbezahlte Verpflichtungen zu erfüllen. Solche Arbeitsmodelle führen dazu, dass Frauen weniger verdienen als Männer, die in Vollzeit arbeiten.
Maßnahmen zur Verringerung des Gender Pay Gaps
Um den Gender Pay Gap zu verringern, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören Gesetze, die Lohngleichheit sicherstellen sollen, sowie Maßnahmen zur Förderung der Geschlechtervielfalt in Führungspositionen und Berufen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind. Auch das Bewusstsein und die Sensibilisierung für das Thema Gender Pay Gap sollen dazu beitragen, das Problem anzugehen und die Lohnlücke zu schließen. Es bleibt allerdings noch viel zu tun, um die Entgeltungleichheit zwischen Frauen und Männern zu beseitigen. Doch die gestärkte Position der Frauen und die Maßnahmen, die ergriffen werden, sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist nicht nur ein Recht, sondern auch ein Beitrag zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung.