Von Dr. Georg Metzger, KfW
Durch die Corona-Krise sind viele Selbstständige und Unternehmen in eine wirtschaftlich schwierige Lage gerutscht. Selbstständige und Unternehmen, die erst kurze
Zeit am Markt sind, bekommen die Krise stärker zu spüren als bereits etablierte. Bei den „jungen“ Selbstständigen zeigt sich nun: Die Krise trifft Frauen härter als Männer. Dafür sind Brancheneffekte maßgeblich.
Seit Ausbruch der Corona-Krise haben 40 % der Selbstständigen mehr als die Hälfte ihrer Umsätze verloren. Offizielle Kontaktbeschränkungen, eine „freiwillige“
Kundenzurückhaltung bspw. wegen Ansteckungssorgen sowie angeordnete Betriebsschließungen trafen die Selbstständigen dabei geschäftlich besonders hart. Viele der Selbstständigen befürchten aufgrund der Einbußen krisenbedingt ihre berufliche Selbstständigkeit aufgeben zu müssen: Drei von zehn halten dies mindestens für wahrscheinlich.
Ebenso viele mussten aufgrund der Corona-Krise ihren Lebensstandard sehr stark einschränken. Frauen sind häufiger und stärker von Umsatzverlusten betroffen. Dabei spielen angeordnete Betriebsschließungen in bestimmten Branchen eine wichtige Rolle. Als Folge sind Frauen pessimistischer hinsichtlich der Fortführung
ihrer Selbstständigkeit, sowohl was die Wahrscheinlichkeit als auch den Zeitpunkt einer Beendigung angeht. Die geschäftlichen Einbußen führen bei Frauen außerdem zu stärkeren Einschnitten beim Lebensstandard.
Vier von zehn Gründungen im Jahr 2020 starteten krisenbedingt später als geplant. Unsichere Geschäftsaussichten und ein vorübergehender Wegfall der Geschäftsgrundlage waren die häufigsten Aufschubgründe hierfür – bei Frauen wie bei Männern. Bei Frauen spielten aber zudem wohl häufiger Finanzierungsprobleme und eine zu hohe familiäre Belastung eine Rolle.
Die gesamte Untersuchung ist hier nachzulesen: