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für Gründerinnen

Alle reden über Innovation, es ist eines der Buzzwords unserer Zeit. Um es gleich vorwegzunehmen: aus meiner Sicht zurecht, denn die Kraft der Innovation kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Dabei wissen viele gar nicht was das ist geschweige denn wie man Innovation schaffen kann. Oft bekommen mein Team und ich in unserer Rolle als Gründer von Corporates die Frage gestellt, ob es denn ein Geheimrezept gibt, ein innovatives Unternehmen, eine innovative Abteilung oder ein innovatives Team aufzubauen. Bevor man dieser Frage auf den Grund geht, lohnt es sich erst mal zu überlegen, was es denn bedeutet innovativ zu sein. Was verspreche ich mir davon und warum möchte ich das überhaupt? Oder andersrum gefragt: Ist denn nicht jede Firma irgendwie innovativ, wenn es doch laufend neue Produkte auf dem Markt gibt?

Julia Kupke (31) ist Chief Growth Officer (CGO) bei Stryber, dem größten strategischen Corporate Venture Builder in DACH. Bei dem global expandierenden Unternehmen mit Niederlassungen in München, Zürich, London und Kiew steuert sie als Teil des Führungs-Teams zum einen die Bereiche Growth Marketing und Unternehmenskommunikation, zum anderen die Vermarktung der von Stryber aufgesetzten Start-ups. Hier evaluiert sie deren Skalierungs-Potentiale in den relevanten Märkten durch quantitative Test-Szenarien und betreut die Entwicklung von Go-to-Market-Strategien. Vor ihrem Start bei Stryber 2018 war die gebürtige Oberpfälzerin viele Jahre in der Unternehmensberatung sowie im Start-up-Umfeld tätig. Sie gründete ihr eigenes Unternehmen BonaVal (eine B2B2C-Plattform), war bei Venture Stars für das Performance-Marketing sowie B2B Sales verantwortlich und betreute als Strategie-Beraterin bei Accenture Unternehmen aus der Retail-, Pharma- und Telekommunikationsbranche. Neben ihrer Expertise im Marketing, Venture Building, bei der Digitalisierung von Unternehmen und der Strategieberatung verfügt Kupke über umfassendes Fachwissen im Bereich Modern Leadership und den Aufbau von Inhouse-Innovations-Programmen. Daher ist sie bei Stryber auch für das Talent Management verantwortlich.

Innovative Unternehmen sind die, die überleben

Ich gebe zu: Der Begriff „Innovation“ ist ein wenig schwer zu greifen. Wortwörtlich bedeutet er „Neuerung“ oder „Erneuerung“, von lateinisch innovare ‚erneuern‘. Die Frage „Was ist ein innovatives Unternehmen?“ ist mit Blick auf die Praxis eigentlich schnell beantwortet: Innovative Unternehmen sind diejenigen, die überleben. Sie halten eine Balance aus ständiger Erneuerung und Ausbau des Bewährten. Sie haben Mitarbeitende, die selbstständig im Unternehmen handeln, sich als Teil eines größeren Ganzen verstehen und aktiv kommunizieren. Innovation ist dabei in der Kultur, in den Prozessen, in den Produkten und somit quasi in der kompletten DNA verankert – getrieben von den Personen dahinter. Daher gilt auch beim Thema Innovation: Talente spielen die Hauptrolle. Denn selbst die innovativsten Prozesse und Produkte funktionieren nur mit den richtigen Leuten. Innovative Unternehmen sind also auch immer die mit dem richtigen Team.

Personen in Leadership-Positionen müssen dabei Leitfiguren sein, diese Kultur selbst vordenken und vorleben. Das bedeutet, dass man für MitarbeiterInnen „die Wege freimachen“ muss, damit diese sich auch trauen innovativ zu sein, sich entfalten können. Dabei auch Fehler zu machen ist normal und erlaubt. Der Begriff „Scheitern“ sollte dabei aber nicht negativ konnotiert werden. Ein Sprichwort sagt „Fall seven times, stand up eigh“, das trifft es gut. Dafür sollte der Lerneffekt sowie Drang nach Neuem konsequent gelebt werden.

Vorhandenes neu denken

Innovation bedeutet übrigens nicht, das Rad immer neu zu erfinden, auch nicht im Operativen. Amazon hat auch nicht den Online-Buchhandel erfunden. Und bevor es das iPhone gab, haben bereits tausende von Menschen auf kleine Handy-Bildschirme getippt, um im Internet zu surfen. Unternehmen sollten als Erstes ihr Geschäftsmodell analysieren und infrage stellen. Wer sind meine Kunden? Was biete ich ihnen an? Wodurch steche ich heraus?

Innovation bedeutet vielmehr Vorhandenes neu zu denken, die eigenen Produkte anpassen zu können und die Augen nicht vor dem Markt zu verschließen. Unternehmen wie Nokia oder Kodak haben es beispielsweise nicht geschafft, die richtige Ausfahrt zu nehmen, sind in ihrem Tagesgeschäft hängengeblieben und haben sich ausschließlich um ihren aktuellen Kundenstamm gekümmert, anstatt sich eine potenzielle zukünftige – was ihnen letzten Endes das Genick gebrochen hat.

Digital heißt nicht automatisch innovativ

Auch wenn das viele denken: Innovation geht nicht zwingend Hand in Hand mit der Digitalisierung. Alles in einem Unternehmen zu digitalisieren, bedeutet nicht automatisch innovativ zu sein. Fragen Sie sich: Braucht es wirklich eine weitere App im Store? Was genau macht die Innovation meines Produktes, meiner Idee aus?

Fazit

Aus meiner Sicht ist ein Unternehmen innovativ, wenn es bereit und in der Lage ist, seine Produkte und Prozesse unter Einbeziehung des kompletten Teams zukunftsorientiert zu gestalten. Der Markt, in dem sich Unternehmen bewegen, sind komplexe Systeme, die sich schnell verändern. Nur Unternehmen mit der richtigen Innovationskraft können hier überleben.

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