Von Carolin Raab, Investmentstrategin, Commerzbank AG
Frauen und Finanzen – bislang nicht unbedingt ein Perfect Match, oder? Gerade wenn es um Gehaltsverhandlungen, Karrierechancen, Vermögensaufbau und Altersarmut geht, sind heute noch immer viel zu oft Frauen im Nachteil.
Fragt man mal nach, dann ist das Thema „finanzielle Unabhängigkeit“ ein wesentliches Thema für Frauen und so populär wie noch nie. Bei einer Studie der Commerzbank gaben vier von fünf Teilnehmerinnen an, finanzielle Unabhängigkeit sei ein sehr wichtiges Ziel in ihrem Leben (Studie „Frauen und Finanzen“, YouGov und Commerzbank.)
Aber sich aktiv dafür einsetzen?
Bis heute zu oft Fehlanzeige! Die Gründe liegen auf der Hand:
• Fehlendes Interesse und/oder Berührungsängste mit dem Thema Finanzen
• Weibliche Vorbilder und Frauen in Führungspositionen sind nach wie vor unterrepräsentiert
• Gender-Pay-Gap: Frauen haben im Jahr 2020 in Deutschland 18 % weniger verdient als Männer
• Auszeiten durch Kindererziehung und/oder Pflege von Angehörigen
• Berufliche Benachteiligungen durch Teilzeitbeschäftigung
All das führt zu einer der wohl größten Sorge, einem Renten-Pay-Gap, welcher nicht ohne Weiteres kompensiert werden kann und schnell zu Altersarmut führt.
Altersarmut – das große Thema
Altersarmut hat viele Gesichter und die Ursachen sind vielfältig, jedoch sind Frauen – noch immer – armutsgefährdeter als Männer. Einen besonders hohen Anteil haben dabei angestellte Frauen und Freiberuflerinnen, die oft in Teilzeit arbeiten, um ihre Kinder betreuen zu können. Zusätzlich pflegt die Hälfte aller Frauen Angehörige – auch diese Arbeit wird nicht bezahlt. In Zahlen ausgedrückt: Pflegebedürftige Familienmitglieder werden zu 52 % häufiger von Frauen versorgt. Kurz gesagt: Frauen hinken Männern noch in vielen Belangen hinterher, antiquierte Rollenbilder und strukturelle Ungerechtigkeiten sind leider oft noch Alltag.
Der einzige Weg, diesem Problem zu begegnen ist: Aktiv werden und die eigenen Finanzen in die Hand nehmen! Nicht nächste Woche, nicht morgen – sofort.
Mit diesen 4 Tipps kannst du starten: #togetherstronger
Erstens: Ein Überblick – was ist überhaupt mit meinen Finanzen los?
Verschaffe dir einen Überblick: Was verdiene ich im Monat? Was habe ich an Ausgaben wie Miete, Lebensmittel, Events oder Versicherungen?
Klingt anstrengend? Hilft aber. Nur so wirst du überhaupt kontrollieren können, was jeden Monat rausgeht – und reinkommt.
Zweitens: Setze dir ein Ziel!
Wie viel Geld ist dir persönlich „genug“? Hast du ein finanzielles Polster für kleine Notfälle?
Und wozu soll Sparen gut sein? Ein konkretes Sparziel steigert die Motivation, egal, ob es sich um die Umgestaltung der Wohnung, ein neues Auto, eine Weltreise oder ganz allgemein um den Vermögensaufbau handelt.
Ohne Ziel ist es schwer, in Bewegung zu kommen. Dabei kann das Ziel auch einfach lauten: Ich möchte mich einfach abgesicherter fühlen.
Drittens: Informiere dich!
Wissen ist Macht – und gibt dir ein sicheres Gefühl im Umgang mit deinen Finanzen. Finanzwissen wird weiblich, mit starken Frauen wie Claudia Müller von Female Finance Forum, den finanz-heldinnen, oder hermoney. Viele Frauen und Initiativen engagieren sich schon heute für die Finanzberatung von Frauen und sind in dem was sie tun, sehr erfolgreich – abschauen erwünscht!
Viertens: Starte. Jetzt. Auf der Stelle.
Geld gezählt, Ziele gesteckt, Informationen gesammelt. Gut so weit – jetzt musst du nur noch die letzte Hürde nehmen und einfach anfangen, mit deinem Geld zu arbeiten. Vom Girokonto mit digitalem Haushaltsbuch bis hin zum Aktiendepot für die Geldanlage: Die Finanzwelt ist voller Chancen.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wie viel Risiko man eingehen möchte, muss jede*r für sich selbst entscheiden – oder sich von erfahrenen Berater:innen helfen lassen.
Auf die Plätze, fertig, los! Besuche unsere Kampagne #togetherstronger unter www.commerzbank.de/togetherstronger.