Von Carolin Frank & Bianca Weber
Monochrome und triste Open-Space-Schreibtischwüsten sind von gestern. Arbeitgeber*innen, die weiterhin zukunftsfähig bleiben und die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden sicherstellen wollen, müssen die Tätigkeitsstätte Büro jetzt zum „tagsüber Zuhause“ wandeln, in dem sich das Team wohlfühlt und auch ohne Präsenzpflicht gerne ins Büro kommt. Für den erfolgreichen Wandel dorthin braucht es ein ganzheitliches Konzept, das bestehende Flächenstrukturen aufbricht und grundlegend neu denkt.
Die Arbeitswelt, wie wir sie heute wahrnehmen, ist nicht mehr vergleichbar mit der Zeit vor Corona. Mit der Rückkehr aus dem Homeoffice an den Büro-Schreibtisch haben Mitarbeitende ihre Bedürfnisse an den Arbeitsplatz neu formuliert. Was vorher noch ein Ort der reinen Tätigkeiten war und vom Homeoffice abgelöst wurde, ist nun ein sozialer Raum, ein Ort des kreativen Austausches, der Kommunikation und Identifikation. Das belegen nicht zuletzt verschiedene Studien wie „Homeoffice Experience“, „Homeoffice Experience 2.0“ und „Office Analytics“ des Forschungsinstituts Fraunhofer sowie die Trendstudie „Remote Work im ‚New Normal’?” des Instituts für Angewandte Psychologie der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Industrieverbands für Büro und Arbeitswelt (IBA) e.V. hat zudem gezeigt, dass sich bereits knapp die Hälfte der befragten Unternehmen auf den Weg zur New Work gemacht und zum Beispiel in neue Büroeinrichtung investiert haben oder dies planen. Die Umfrage kommt auch zu dem Schluss, dass das Büro sein „Comeback“ absolut verdient hat: Allein die Bewegungsmöglichkeiten gegenüber dem Homeoffice seien deutlich höher, wie etwa ein kurzer Gang hin zu den Kolleginnen und Kollegen, statt einer Mail oder einem Anruf.
Für den anderen Teil der Unternehmen heißt es aber nun: umdenken. Es gilt, Büroflächen jetzt entsprechend zu verändern und alte Strukturen aufzubrechen. Es braucht offene, bedürfnisorientiert gestaltete und modern eingerichtete Flächen. Grundlegend dafür ist ein Konzept, das die neuen Arbeitsstrukturen sowohl an den Bedürfnissen der Belegschaft sowie der Unternehmen ausrichtet. Das emotional und flexibel, skalierbar und somit zukunftsfähig ist. Neben zufriedeneren Mitarbeitenden steigern authentisch und attraktiv gestaltete Räume außerdem das Wohlbefinden, was wiederum einen positiven Effekt auf Kreativität, Effizienz sowie mittel- und langfristig auch auf die Produktivität der Teams hat. Weit in die Zukunft geschaut, kann die veränderte Raumstruktur auch den Startschuss für einen Wandel der Unternehmenskultur geben.
Aufbruch in neue Zeiten
Die Dauphin HumanDesign Group, Vordenker innovativer Arbeitsweltgestaltung, hat auf Basis dieser Voraussetzungen das Konzept „Dauphin Workheart“ in einem längeren Trial-and-Error-Prozess gemeinsam mit der Berliner Innovationsagentur Dark Horse entwickelt. Das Motto „from super private to super social“ bildet dabei die Grundlage. Im Zentrum stehen der Mensch und der gewünschte Grad der sozialen Interaktion. „Old Work“-Strukturen werden aufgebrochen, Einzelschreibtische machen Platz für mehr Wir-Gefühl und kollegiales Miteinander – vom privaten Plausch bis hin zur kreativen Projektkollaboration. Durch eine frische Farbgestaltung und gemütlich eingerichtete Treffpunkte kehrt auch Wohnlichkeit ins Büro ein – abgeleitet vom Wohlfühlgefühl, das Menschen aus dem Homeoffice ins Office tragen.
Der Mensch im Mittelpunkt
Die Basis für die Neustrukturierung der Büroflächen sind drei Zonen:
- Me-Bereiche für die konzentrierte Einzelarbeit und Rückzug,
- Projekt- und Teamzonen, für Arbeitsgruppen und Besprechungen, den kreativen Austausch und das gemeinsame Erarbeiten von Projekten sowie
- eine Family-Zone mit dem neuen Herzstück des Unternehmens, der Heartbar. Vom Praktikanten bis zur Geschäftsführung kommen hier alle zusammen und begegnen sich auf Augenhöhe.
Eingerichtet werden die Zonen durch eine Vielzahl von vordefinierten, aber anpassbaren Settings und geeigneten Produkten. Raum-in-Raum-Systeme in der Me-Zone zum Beispiel erlauben vertrauliche Gespräche am Telefon, unter vier Augen oder in größeren Gruppen, ohne dass sich Besprechungsteams und Kollegium gegenseitig stören. Mobile und flexibel konfigurierbare Möbel auf Rollen und mit Lounge-Charakter bieten in den Team-Zonen die Möglichkeit, spontan unterschiedlich große Sitzgruppen zu kreieren. Dazu bieten fest definierte und buchbare Team-Bereiche für unterschiedliche Projektgruppen Platz für Meetings oder andere Tätigkeiten.
Diese Form des Desksharings stellt auch neue Anforderungen an Büromöbel. Hatte vorher noch jede und jeder einen festen Arbeitsplatz mit eigenen Möbeln, müssen sich beim gemeinsamen Arbeiten an denselben Plätzen besonders Stühle und Tische schnell und flexibel an die individuellen Benutzenden anpassen, um weiterhin rückengesundes Arbeiten sicherzustellen. Moderne Bürostühle optimieren den Rückenlehnengegendruck mit einer automatischen Einstellmechanik für „Besitzende“ unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Gewichts. Auch höhenverstellbare Tische bekommen eine wichtigere Rolle. Waren sie immer schon grundlegend, um Arbeiten im Stehen zu ermöglichen, müssen sie sich jetzt auch im Sitzen schnell an verschieden große Körper anpassen, um Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich vorzubeugen.
Flächenkonzepte für das Übermorgen
New-Work-Konzepte müssen auch in die weite Zukunft blicken. Dauphin Workheart ist deswegen so konzipiert, dass es sich im Laufe der Zeit flexibel immer wieder an sich verändernde Umstände anpassen kann. Dazu zählt zum Beispiel der zu erwartende Generationenwechsel der sogenannten Millenials hin zur Generation Z, die erwartungsgemäß in den kommenden Jahren das Gros der Arbeitnehmenden auf dem Markt ausmachen und mit anderen Bedürfnissen als aktuell Arbeitnehmende in die Unternehmen kommen wird.
Die Annahme ‚one size fits all‘ hat also ausgedient. Es gibt nicht das eine passende und permanente Konzept für alle, die „Zauberworte“ für das Arbeiten von Morgen lauten Flexibilität, Emotionalität und Skalierbarkeit.
Über die Autorinnen:
Bianca Weber ist Marketingleiterin der Dauphin HumanDesign Group. Carolin Frank ist Market Research Managerin. Beide waren federführend an der Entwicklung des Konzepts „Dauphin Workheart“ beteiligt und arbeiten fortlaufend an dessen Weiterentwicklung unter Berücksichtigung der jeweils gegebenen gesellschaftlichen Umstände.
Weitere Informationen unter: dauphinworkheart.com